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DIE LINKE fragt nach: GVH Tarifreform

 

Verwundert zeigt sich die Fraktion Die Linke im Kreistag Hameln-Pyrmont über die Tarifreform des GVH. Die insgesamt aufkommensneutrale Reform führt für Pendler zu Preissteigerungen bis zu 27 Prozent. Insbesondere sei es schade, dass der Landkreis bei der Anhörung der Landesnahverkehrsgesellschaft keine Bedenken geäußert habe. "Wir erwarten natürlich, dass solche Termine, die die Bürger des Landkreises betreffen, von der Verwaltung wahrgenommen werden.", so Dr. Matthias Loeding, Kreistagsabgeordneter der Linken. "Insbesondere für Arbeitnehmer, die mit der Bahn pendeln, erwarten wir, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, zusätzliche Belastungen zu verhindern.", ergänzt Peter Kurbjuweit, Fraktionschef der Linken im Kreistag. "Für das Gelingen der Verkehrswende und aus Klimaschutzgründen ist ein attraktiver Regionalverkehr von hoher Bedeutung." Deshalb wolle die Fraktion nun von der Verwaltung wissen, warum der Anhörungstermin der LNVG nicht wahrgenommen wurde und auf welchem Weg nun versucht wird, die Preiserhöhungen für die betroffenen Fahrgäste zu verhindern.

 

Anfrage der Fraktion DIE LINKE zur GVH Regionaltarifreform

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

in der Deister-, und Weserzeitung vom 7.11.2019 ist von einer Tarifumstellung des GVH zu lesen, bei der Monatskarten für Pendler im Landkreis Hameln-Pyrmont teurer werden. Dazu stellen wir folgende Fragen:

 

1. Stimmt es, dass die Kreisverwaltung nicht der Einladung der Landesnahverkehrsgesellschaft zu einer Anhörung zu der Tarifreform gefolgt ist? Wenn ja, warum nicht?

 

2. Auf welchem anderen Weg versucht die Kreisverwaltung, die Preiserhöhungen für die Bürger Hameln-Pyrmonts zu verhindern?

 

Viele Grüße

 

Peter Kurbjuweit
Dr. Matthias Loeding

 

+++Update+++

Inzwischen haben wir eine Antwort der Kreisverwaltung erhalten.. Wir veröffentlichen die Antwort im Wortlaut:

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

mit Mail vom 15. November 2019 haben Sie unter Hinweis auf eine Pressemitteilung zur Thematik „GVH Regionaltarifreform“ eine Anfrage gestellt. Diese Anfrage beantworte ich wie folgt:

 

Zur Anhörung der beabsichtigten GVH-Tarifreform hat es keine Einladung der Landesnahverkehrsgesellschaft gegeben. Die Region Hannover als zuständiger Aufgabenträger allerdings hat den Landkreis Hameln-Pyrmont wie auch alle anderen Nachbarlandkreise über das beabsichtigte Vorgehen informiert.

 

Tatsächlich ist wohl eine tarifliche „Unwucht“ auf einigen tariflichen Relationen zwischen der Region und den umliegenden Landkreisen vorhanden, allerdings betrifft dies Relationen, die nicht von der überwiegenden Mehrzahl der Fahrgäste in Anspruch genommen werden. In der Gesamtschau können keine größeren Tariferhöhungen festgestellt werden. Im Gegenteil, die Monatskarte von Hameln nach Hannover wird sogar um 1,70 € günstiger und das GVH-Tarifzonenmodell insgesamt übersichtlicher und verständlicher.

 

 

In diesem Kontext sei angemerkt, dass die Entscheidungshoheit über die Tarifstruktur dem jeweiligen örtlichen Verkehrsträger obliegt, in diesem Fall der Region Hannover. Ein Vetorecht haben insofern die Nachbarlandkreise nicht, so dass der Landkreis Hameln-Pyrmont seine Gedanken bzw. mögliche Bedenken in das Vorhaben der Region vorbringen konnte, diese Ansätze aber nicht zu einer anderen Entscheidung des Verkehrsträgers führen müssen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Andreas Manz
Dezernatsleiter