Die Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Hameln-Pyrmont hat folgende Fragen an die Kreisverwaltung gerichtet:
1. Liegen dem Landkreis Erkenntnisse zu Nitratgehalten und anderen chemischen Belastungen von Bächen, Flüssen und anderen Oberflächengewässern in Hameln-Pyrmont vor?
2. Gibt es hier erhöhte Werte?
3. Wenn ja, welche Maßnahmen werden vom Landkreis und/oder anderen Behörden getroffen, um die Wasserqualität der Oberflächengewässer zu verbessern?
+++UPDATE+++
Inzwischen hat die Kreisverwaltung geantwortet:
Sehr geehrte Damen und Herren,
vor dem Hintergrund Ihrer Fragestellungen zur Nitratbelastung in Oberflächenwasser habe ich die für die Überwachung der Gewässergüte zuständige Stelle, hier den Niedersächsischen Landesbetrieb
für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Betriebsstelle Hannover-Hildesheim, beteiligt und beantworte Ihre Anfrage wie folgt:
Liegen dem Landkreis Erkenntnisse zu Nitratgehalten und anderen chemischen Belastungen von Bächen, Flüssen und anderen Oberflächengewässern in Hameln-Pyrmont vor?
Eine Landesaufgabe des NLWKN ist u.a. die landesweite Gewässerüberwachung im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen (GÜN).
Im Landkreis Hameln-Pyrmont werden folgende GÜN - Messstellen betrieben:
45722132 Afferde II – Fluthamel (seit 1980)
45692064 Emmern – Emmer (seit 1980)
45512027 Hajen – Weser (seit 1980)
45752064 Hessisch Oldendorf – Weser (seit 1980)
45782007 unterhalb Zersen – Hollenbach (seit 2007)
Das GÜN-Messprogramm sieht die monatliche Bestimmung von Nitrat und anderen Parametern vor. Die Daten werden im NLWKN-Labor in Hildesheim analysiert und die Ergebnisse werden jährlich in die
Landesdatenbank eingespeist, wo sie dann frei zugänglich sind. Die Landesdatenbank ist über http://www.wasserdaten.niedersachsen.de/cadenza/ zu erreichen.
Hier können Abfragen zu den GÜN-Daten vorgenommen werden. Spezifische Abfragen können natürlich auch an den NLWKN selbst herangetragen werden.
Darüber hinaus werden vom Landkreis Hameln-Pyrmont keine eigenen Untersuchungen in den Oberflächengewässern auf Nitrat oder andere Parameter veranlasst oder durchgeführt.
Gibt es hier erhöhte Werte?
Für die niedersächsischen Oberflächengewässer gilt die Oberflächengewässerverordnung (OGewV 2016), in der eine Umweltqualitätsnorm für Nitrat von 50 mg/l (Anlage 8 OGewV 2016;
ebenfalls Grenzwert im Trinkwasser und Schwellenwert im Grundwasser) festgelegt und gesetzlich bindend ist. In der letzten Messkampagne (2016-2018) zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gab es
landesweit keine Überschreitung dieses Grenzwertes. Auch die GÜN-Messstellen im Landkreis Hameln-Pyrmont weisen keine Überschreitung auf.
Wenn ja, welche Maßnahmen werden vom Landkreis und/oder anderen Behörden getroffen, um die Wasserqualität der Oberflächengewässer zu verbessern?
Da es keine Überschreitungen bezüglich Nitrat gibt, werden laut WRRL auch keine Maßnahmen getroffen.
Mit freundlichen Grüßen
In Vertretung
Carsten Vetter
