· 

Linke und SPD fordern öffentliche Flächen für Graffiti-Kunst

 

Der Antrag der rot-roten Gruppe sieht vor, dass die Stadt Flächen für legale Graffiti Kunst bereitstellt. Diese sollen in drei Kategorien unterteilt werden. In Kategorie eins sind Konzeptflächen an exponierten Stellen vorgesehen, die von etablierten Sprayern als Auftragsarbeit thematisch gestaltet werden. "Hier besteht für die Stadt ein großer Mehrwert, da sie bei der entstehenden Kunst ein Mitspracherecht hat." erklärt Daniel Wünsch von der linken Ratsfraktion. In der zweiten Kategorie sollen relativ zentral gelegene Flächen ausgewiesen werden, die frei gestaltet werden können und in Verantwortung der Sprayer liegen, jedoch in enger Abstimmung mit der Abteilung Familie und Soziales im Rathaus. in der 3. Kategorie geht es um Dezentrale Freiflächen außerhalb des Stadtzentrums, die als Übungsflächen für Anfänger oder Workshops zur Verfügung stehen. Bei der Suche nach diesen Flächen soll die Stadt durch Sprayer unterstützt werden. Ebenfalls geprüft werden soll, ob Flächen in oder an Schulgebäuden für Graffiti im Rahmen des schulischen Kunstunterrichts freigegeben werden können.

 

"Viele Menschen verbinden mit Graffitis Vandalismus und Schmierereien. Graffiti ist aber viel mehr als das. Graffiti ist eine Kunstform. In anderen Städten gibt es zum Thema Streetart, worunter Graffiti fällt, eigene Stadtführungen." begründet Wünsch den Antrag. "Auch Hameln hat bereits Ecken, in denen Graffiti-Kunst zu finden ist. Allerdings sehr versteckt wie in der Walkemühle oder an der Rückwand einer Halle an der Böcklerstraße. Das ist schade, dass das so im Verborgenen passiert. Darum der Vorstoß der Gruppe SPD/Linke, den Künstlern, im wahrsten Sinne der Wortes, eine Grundlage zu geben." so Wünsch weiter.

 

"Unsere Intention zu dem Antrag liegt neben der Förderung der Kunst, bzw. einer ganzen Jugendkultur, natürlich auch der Entkriminalisierung. Wir müssen den jungen Menschen in unserer Stadt die Möglichkeiten bieten, ihren Hobbys nachzugehen, ohne dabei straffällig zu werden. Es kann ja niemandes Ziel sein, junge Künstler in die Kriminalität zu zwingen. Uns ist klar, dass wir es dadurch nicht schaffen, Schmierereien einzudämmen, wie sie immer mal wieder im Stadtgebiet auftauchen. Das wird nicht passieren, denn dabei handelt es sich um zwei verschiedene paar Schuhe. Nur weil beides mit einer Spraydose produziert wird, hat das Eine mit dem Anderen noch lange nichts zu tun" so Gerd Siepmann, Fraktionsvorsitzender der Stadtrats-Linken abschließend.

 

Erstmals politisch beraten wird der Antrag erst nach der Sommerpause im Ausschuss für Familie, KiTa, Schulen und Sport am 10. September.

 

Download
Antrag Graffiti
Vorl-185-2020-Antr-SPD-DieLinke-v.-23.06
Adobe Acrobat Dokument 57.2 KB