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LINKE fordert Schulpsychologen wegen Corona-Krise

Anfang März 2021 hatte die Kreistagsfraktion der Linken einen Fragenkatalog zu psycho-sozialen Folgen der Corona-Krise bei Kinder und Jugendlichen an die Landkreisverwaltung geschickt. „Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Verwaltung leider nicht auf unsere Anfrage geantwortet, obwohl gerade in der Corona-Krise eine grundsätzlich vertiefende schulpsychologische Begleitung von Kindern und Jugendlichen wichtig ist“, so Dr. Matthias Loeding, schulpolitischer Sprecher der Fraktion.

 

Dazu hat die Fraktion mit einem Kinder- und Jugendpsychologen ein längeres Gespräch, der auf den erhöhten Beratungsbedarf nach (schul-)psychologischer Unterstützung gerade in der Corona-Krise aufmerksam machte.

 

In diesem Zusammenhang fordert die Linke Kreistagsfraktion, das schulpsychologische Angebot im Landkreis Hameln-Pyrmont und Niedersachsen auszubauen, die ein Nischendasein fristet. Im Landkreis Hameln-Pyrmont ist die Stelle der Schulpsychologie derzeit nicht besetzt, wie eine Recherche ergeben hat. Eltern, Lehrer und Schüler sind stattdessen gezwungen, den weiten Weg nach Holzminden für ein Beratungsgespräch auf sich zu nehmen, so die Auskunft des regionalen Landesamtes für Schule und Bildung.

 

„Die Corona-Krise wird den Bedarf nach schulpsychologischer Unterstützung nicht gesenkt haben“, erklärt Peter Kurbjuweit, Fraktionschef der LINKEN im Kreistag. „Die Einschränkungen sowohl im schulischen wie im privaten Bereich lassen erwarten, dass dies nicht ohne psychische Folgen für viele Kinder und Jugendliche bleiben wird. Das problematisieren auch Psychologen, Ärzte und Pädagogen. Wir müssen deswegen befürchten, dass sich die Krise auch auf die Bildungskarriere von Kindern und Jugendlichen auswirken wird“, ergänzt Loeding.

 

Aus Sicht der Linken Kreistagsfraktion ist Bildung heute nicht mehr nur die Aufgabe von Lehrkräften an Schulen. Multiprofessionelle Teams aus Lehrern, Sozialpädagogen und Schulpsychologen gehören mittlerweile zu einem guten Bildungsangebot dazu. Die Corona-Krise lässt die mangelhafte Ausstattung mit Schulpsychologen in Niedersachsen insgesamt offen zutage treten. „Ein reiches Land wie Deutschland darf kein Kind zurücklassen. Investitionen in Bildung sind Investitionen in eine gerechtere Gesellschaft mit Chancengleichheit in der Bildung. Hier darf nicht weiter gespart werden“, fordern Kurbjuweit und Loeding.

 

Aus diesem Grund hat die Linksfraktion jetzt einen Fragenkatalog an den Landrat formuliert. Die Kommunalpolitiker wollen von der Verwaltung wissen, welche Maßnahmen in dieser Legislaturperiode unternommen wurden, um das schulpsychologische Beratungsangebot im Landkreis auszubauen und ob Gespräche mit der zuständigen Schulbehörde in Hannover dazu erfolgreich waren. „Es dürfte unstreitig sein, dass insbesondere Corona-bedingte Einschränkungen des regulären Schulbetriebs noch lange fortwirkende negative Auswirkungen für viele Kinder und Jugendliche haben werden, meint Matthias Loeding. „Um hier ein akutes Hilfsangebot bereit zu stellen, halten wir die Einrichtung einer schulpsychologischen ortsnahen Erstanlaufstelle für dringend notwendig, ergänzt Peter Kurbjuweit.

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